Diäten im Test – Teil 5: BRIGITTE Diät

Entwickelt wurde die BRIGITTE Diät in den 60er-Jahren von der Frauenzeitschrift “Brigitte”. Somit zählt sie zu den ältesten Diät-Programmen in Deutschland. Sie richtet sich an erwachsene Frauen und Männer mit einem BMI von über 25 und die Macher selbst behaupten: “Sie ist eine der gesündesten Möglichkeiten, abzunehmen und das Gewicht langfristig zu halten.” (Quelle: brigitte.de – Was ist die Brigitte Diät?) Das Motto der BRIGITTE Diät ist: Sich satt zu essen hilft gegen Heißhungerattacken. Doch sind das alles nur leere Versprechen oder ist da durchaus etwas dran?

 

Wie funktioniert die BRIGITTE Diät?

Bei der BRIGITTE Diät ist grundsätzlich alles erlaubt, Hauptsache die Menge stimmt. Sie setzt auf Mischkost, denn hier kommt es auf einen ausgewogenen Ernährungsmix an. Dabei wird die täglich erlaubte Kalorienanzahl nicht individuell berechnet, sondern ist für jeden gleich: Der Speiseplan sollte einen Kalorieninput von etwa 1200 Kilokalorien und maximal 40 Gramm Fett am Tag enthalten. Da Männer in der Regel einen größeren Kalorienbedarf haben, dürfen sie 300 Kilokalorien mehr zu sich nehmen als die Frauen. Das ganze klingt erst einmal wenig, aber die großen Portionen der kalorienreduzierten und fettarmen Rezepte sollen dabei helfen satt zu werden und diese Regel einhalten zu können.

Dabei berücksichtigt die BRIGITTE Diät das Prinzip der geringen Energiedichte. Lebensmittel, die viel Wasser enthalten und fettarm sind, haben eine geringe Energiedichte und machen am kalorienärmsten satt. Dazu gehören unter Anderem Obst und Gemüse und auch mageres Fleisch.

Auch wenn die BRIGITTE Diät eine der ältesten Diäten in Deutschland ist, wurde sie stetig weiterentwickelt und bezieht somit neuste ernährungswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. So wurden beispielsweise im letzten Jahr Erweiterungen wie die “Kalorienbremse”, der “Fatburn-Kick” und die “Stundenformel” eingeführt.

Als “Kalorienbremsen” werden dabei die Nahrungsmittel gekennzeichnet, die am besten satt machen und dabei den Fettabbau am wenigsten stören.

Lebensmittel, die nach der BRIGITTE Diät mit dem Hinweis “Fatburn-Kick” gekennzeichnet werden, sind sehr eiweißreich, denn Eiweiß gilt als besonders wichtig beim Abnehmen. Um die Fettverbrennung über Nacht anzukurbeln, sollte abends möglichst viel davon auf dem Speiseplan stehen. Auf die “Stundenformel” gehen wir im nächsten Absatz näher ein.

 

Rezepte und Mahlzeiten 

Die Abnehmwilligen werden mit vielen kalorienarmen Rezepten und Mahlzeiten unterstützt, die sie selbst zubereiten können. Es gibt Rezepte für das Frühstück, Mittag- und Abendessen, aus denen sich ein individueller Menüplan zusammenstellen lässt. Ob abends warm und mittags kalt, oder umgekehrt – das ist Jedem selbst überlassen. Dabei sollte jedoch die täglich erlaubte Kalorienanzahl auf drei bis höchsten vier Mahlzeiten am Tag verteilt werden.

Salat mit Tomate

© ezran – www.sxc.hu

Seit neustem setzt die BRIGITTE Diät auf die “Stundenformel”, nach der gilt, dass mindestens vier Stunden zwischen den Mahlzeiten nichts gegessen werden sollte. Nachts sollte außerdem eine zehnstündige Pause gehalten werden. In dieser Zeit sollte auch nicht zum Snack gegriffen werden, denn der Stoffwechsel braucht die Ruhe um optimal Fett zu verbrennen. Lediglich im Anschluss an eine Hauptmahlzeit sind Snacks erlaubt, aber nur wenn man noch nicht satt geworden ist. Zwei Snacks können dabei auch eine Hauptmahlzeit ersetzen.

Kalorienfreies Trinken, wie Wasser und ungesüßter Tee und in Maßen auch Kaffee, sind selbstverständlich immer erlaubt und sogar erwünscht. Auf genug Flüssigkeit wird in dieser Diät viel Wert gelegt. Mindestens zwei Liter kalorienfreie Getränke sollten daher am Tag zu sich genommen werden.

Wem das alles zu kompliziert ist und wer keine Zeit und Lust hat sich seinen eigenen Menüplan zusammenzustellen, dem werden auch fertige Tages- und Wochenpläne angeboten. Diese sind in der Regel auch für Vegetarier geeignet.

 

Mit der BRIGITTE Diät das Gewicht halten

Auch wenn man nicht weiter abnehmen möchte, hilft diese Diät dabei das Gewicht zu halten. Dafür muss lediglich die Ernährung nach dem Prinzip der niedrigen Energiedichte beibehalten werden. Auch die Ernährungspyramide, in der die Regeln der niedrigen Energiedichte grafisch dargestellt werden, soll helfen das Gewicht unter Kontrolle zu halten und weiterhin für eine ausgewogene Ernährung sorgen.

Hilfe beim Abnehmen

Auf der Webseite www.brigitte.de ist es möglich mit einem kostenpflichtigen Diät-Coach Kontakt aufzunehmen, der den Hilfesuchenden Einkaufslisten und individuelle Speise- und Sportpläne erstellt. Auch mit der BRIGITTE Diät – App für das iPhone kann man sich Inspirationen zu Rezepten, Diätplänen und Einkaufslisten holen.

 

Sport und Fitness in der BRIGITTE Diät

Auch Sport wird in dieser Diät berücksichtigt. Wer mehr Sport macht und sich viel bewegt, sollte nach dem Prinzip der BRIGITTE Diät auch etwas mehr essen. Dann sind beispielsweise für Frauen statt 1200 Kilokalorien, 1400 Kilokalorien am Tag erlaubt. Vor allem auf mehr Alltagsbewegung wird bei der Diät einen großen Wert gelegt. Am besten wäre eine Umstellung auf Treppenstiegen in Kombination mit gezieltem Muskelaufbau und Ausdauersport.

 

Einschätzung der der BRIGITTE Diät

4 Bananen

Die BRIGITTE Diät stellt Abwechslung und eine ausgewogene Ernährung sicher. Da der Körper alle Nährstoffe und Vitamine bekommt die er braucht, entspricht das wissenschaftlich geprüfte Prinzip der Diät den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

Dadurch, dass für jedes Rezept der Fett- und Kaloriengehalt angegeben wird, erspart man sich das lästige Kalorienzählen.

Auch die stetige Überarbeitung der Methode nach den neusten Erkenntnissen der Ernährungswissenschaft stellt einen Pluspunkt für die BRIGITTE Diät dar.

Da das Konzept auf unterschiedliche Zielgruppen wie Familien, Singles und auch Vegetarier abzielt, lässt sich das Prinzip leicht auf die gesamte Familie ausdehnen und niemand kommt zu kurz.

Wichtig ist auch, dass der Sport in dieser Diät nicht zu kurz kommen soll und dass das Kalorienlimit entsprechend dem größeren Kalorienverbrauch erhöht wird.

 

Jedoch könnten die Macher der Diät auf das Thema Sport näher eingehen. Da die Menge und Art des “Sports” nicht definiert wird, kann man sich leicht selbst belügen. So kann es schnell passieren, dass man lediglich eine Treppe mehr genommen hat als sonst und sofort das Kalorienlimit um 200 Kilokalorien erhöht. Dreht man dieses Prinzip um kann es aber genauso verkehrt laufen: Ein Leistungssportler wird durch seine sportlichen Aktivitäten wohl mehr als 200 Kilokalorien extra vertragen können.

Ein weiterer Minuspunkt ist, dass der Energiebedarf nicht individuell auf die Personen zugeschnitten wird und jeder die gleiche Anzahl an Kalorien zu sich nehmen darf. Hier wäre es durchaus wichtig, zwischen den verschiedenen Gewichtsklassen Unterschiede in der erlaubten Kalorienanzahl einzuführen.

Negativ ist weiterhin, dass für die Hilfe vom Diät-Coach leider Kosten anfallen.

Auch der Aufwand der Diät ist nicht zu unterschätzen. Da man sich an die Rezepte halten muss erhöht sich der Kochaufwand enorm und man muss sich an Einkaufs- und Kochvorgaben halten. Das macht die Umsetzung zeitaufwendig und für berufstätige Menschen schwer umzusetzen.

An sich ist das Prinzip der Kalorienreduktion eine gesunde und wirkungsvolle Methode abzunehmen – Solange man nicht übertreibt! Hält man sich gerne an detaillierte Speisepläne und Rezepte ist die BRIGITTE Diät gut geeignet und bietet einen guten Einstieg in eine langfristige Ernährungsumstellung.

 

Hier gibt es weitere Diäten im Test:

Teil 1: Weight Watchers Online

Teil 2: Low Carb Diät

Teil 3: Friss die Hälfte

Teil 4: Schlank im Schlaf

Teil 6: Atkins-Diät

Teil 7: Glyx-Diät

Teil 8: Hollywood-Diät

Teil 9: Formula-Diät

Teil 10: Dukan-Diät

Teil 11: Nulldiät

Teil 12: Kohlsuppendiät

Teil 13: Detlef D! Soost Diät

Teil 14: Almased

Teil 15: Trennkost-Diät

Teil 16: Size Zero Diät

Teil 17: Rohkost Diät

Teil 18: Paleo-Diät