„Was ist Bokwa?“ könnte sicherlich auch eine Frage in der beliebten Quizshow “Wer wird Millionär?” sein, mit der Günther Jauch den ein oder anderen Kandidat auf seinem Stuhl ins Schwitzen bringt. Ist es ein a.) fernöstliches Fischgericht, b.) eine nordamerikanische Büffelart oder etwa wieder so ein neumodischer Fitness-Trend?
Auf Fit Femme benötigt man für diese Antwort sicherlich keinen Joker, denn wir würden wohl kaum in unserer Rubrik „Fitness“ darüber berichten, wenn es sich bei Bokwa nicht um eine Sportart handelt. So mancher wird sich jetzt vielleicht denken „Nicht noch so ein amerikanischer Fitness-Trend“, aber genau das ist Bokwa, eine neue Trendsportart, die sich langsam auch in Deutschland ausbreitet.
Was ist Bokwa?
Der Fitness-Trend Bokwa stammt aus den USA und versteht sich als eine Mischung aus Tanzen und Malen nach Zahlen, wobei wir das Malen mal missachten und durch Buchstaben ersetzen. Bei Bokwa werden Zahlen und Buchstaben getanzt und dabei munter Kalorien verbrannt. Und was bedeutet der Name Bokwa? Bokwa setzt sich aus den Wörtern Boxen (Bo) und dem afrikanischen Tanz Kwaito (Kwa) zusammen. Erfunden wurde Bokwa von dem Südafrikaner Paul Mavi, der die Vision hatte, ein Tanzfitnesstraining für jedermann zu konzipieren. Egal ob jung oder alt und wie fit oder rhythmisch begabt oder unbegabt die Teilnehmer sind. Klingt so, als wäre der Grat zwischen enormen Spaß und leichtem Fremdschämen bei Bokwa ziemlich schmal, aber es ist sicherlich eine gute Möglichkeit, um sportlich aktiv zu werden.
Warum Bokwa?
Bokwa hat gegenüber dem herkömmlichen Training im Fitnessstudio oder dem Kalorienverbrennen bei der täglichen Runde Joggen einen großen Vorteil: Tanzen fühlt sich nach Freizeit und Party an und nicht wie ein mühseliges Workout-Programm. Deshalb sind Tanzsportarten wie Zumba oder Latin Dance auch so beliebt, denn der Fun-Faktor ist beim Sport sehr wichtig. Doch warum begeistert gerade eine Tanzart wie Bokwa, bei der man Buchstaben oder Zahlen tanzt? Viele Frauen scheuen sich vor Aerobic und Tanzkursen, da sie Angst haben mit der Choreographie nicht hinterher zu kommen oder sich mit ihrer unbeweglichen Hüfte lächerlich zu machen. Die Angst sich zu blamieren ist groß, wenn man selbst aufpassen muss, dass sich die Beine nicht verknotet während die Nachbarin tanzt wie eine zweite Beyoncé. Doch bei Bokwa braucht man sich darum nicht zu Sorgen, denn beim Buchstabentanzen wird es für so ziemlich jeden schwer, sexy auszusehen. Aber nicht nur der Fun-Faktor zeichnet Bokwa aus, es handelt sich bei dem Fitness-Trend auch um ein effektives Figur- und Fettverbrennungstraining. Durch die Sprünge absolviert man ein intensives Cardio-Workout, bei dem locker zwischen 600 und 900 Kalorien verbrannt werden. Außerdem hat es den positiven Nebeneffekt, dass der Körper bei der Bewegung zur Musik die Hormone Endorphin und Serotonin freisetzt – und das macht glücklich.
Was passiert bei einer Bokwa-Stunde?
Im Gegensatz zu Zumba, wo man das Tanzbein zu lateinamerikanischen Rhythmen schwingt, wird bei Bokwa zu aktueller Musik aus den Charts getanzt. Es gibt einen Bokwa-Trainer, der den Teilnehmern per Handzeichen die Schrittfolge zeigt. Feste Choreograpfien und kompliziertes Zählen gibt es beim Bokwa nicht. Stattdessen soll man sich einfach in die Musik hinein fühlen und sich frei mit dem Rhythmus bewegen. Die Schritte selbst sind ziemlich einfach und schnell erlernbar. Dadurch, dass sie auf Zahlen oder Buchstaben basieren, kann man sie relativ einfach gedanklich abrufen und abschreiten. Bei einem I zeigt beispielsweise der Trainer vorne seinen nach oben gestreckten Zeigefinger und die Teilnehmer legen los: Man hüpft nach vorne, kickt das rechte Bein hoch in die Luft und malt einen imaginären I-Punkt mit dem Zeigefinger in die Luft. Man tanzt also, als malt man mit den Füßen die Buchstaben auf den Boden. Der Grundschritt, den man für fast alle Buchstaben benötigt, heißt „1&1“. Im Wesentlichen besteht der Tanz aus Gehen, Kicken, Boxen, Springen, Seitwärtsdrehen und immer wieder zwei Mal Wippen (oder in Bokwa-Sprache „Bounce Bounce“). Insgesamt gibt es sechs Schwierigkeitsstufen mit mehr als 50 Symbolen. Abgerundet wird eine Bokwa-Stunde mit einem kurzen Warm-Up und zum Abschluss mit einem Stretch-Move.