Fit Femme macht den Sport-Check: Wie geeignet ist eine Mannschaftssportart wie Handball, um abzunehmen und sportlich fit zu bleiben. Um diese Frage zu beantworten begebe ich mich auf Recherche und mache natürlich auch den Selbstversuch und nehme an einem Handballtraining teil.
Nicht ohne Grund habe ich den Sport Handball ausgewählt, um zu erfahren, wie effektiv er ist, um seinem Traumkörper einen Schritt näher zu kommen. Ich habe die Ballsportart selbst jahrelang in meiner Jugend ausgeübt, bin zweimal in der Woche zum Training gegangen und hatte am Wochenende noch ein Spiel. In der Zeit war ich ziemlich fit, aber es ist jetzt schon ein paar Jahre her, seitdem ich den aktiven Spielbetrieb eingestellt habe. Seitdem ist auch das ein oder andere Kilo mehr auf meine Hüften gewandert. Doch wie ist es, wenn ich jetzt wieder anfangen möchte mit dem Ziel, mit Handball die überflüssigen Kilos zum schmelzen zu bringen und halte ich ein ganzes Training überhaupt noch durch?
Wie effektiv ist Handball zum fit bleiben?
Handball ist eine Ballsportart, die ziemlich schnell und teilweise auch relativ aggressiv gespielt wird. Bei einem Handballspiel treten zwei Mannschaft mit je 6 Feldspielern und einem Torwart gegeneinander an und unter Beachtung der Regeln gewinnt die Mannschaft, die innerhalb von 60 Minuten die meisten Tore erzielt hat. Beim Handball gibt es harte Duelle und hohes Tempo, es gilt nicht grundlos als eine der härtesten Sportarten. Ein Handball Training dreht sich meistens darum, die Spieler gut auf die Punktspiele vorzubereiten und besteht normalerweise aus einer Aufwärmphase, etwas Krafttraining und Taktiktraining, um neue Spielzüge zu erlernen. Das ist jedenfalls die Kurzform. Handball zählt zu den sogenannten Schnellsportarten, bei denen man in Intervallen den Puls nach oben treibt und dann in Ruhepausen wieder absinken lässt. Je nachdem wie intensiv ein Training ist kann man innerhalb von einer Stunde bei einem Gewicht von 75 Kilogramm um die 500 Kilokalorien verbrennen. Um den Ball mit Power werfen zu können, benötigt man eine starke Arm- und Schultermuskulatur, außerdem ist eine gute Kondition notwendig, um ein 60 Minuten langes Spiel durchzuhalten. Die Belastung für Muskulatur und Gelenke ist hoch und insgesamt birgt Handball auf Grund der körperbetonten Spielweise eine große Verletzungsgefahr.
Die physischen Anforderungen an die Spieler sind je nach ihrer Position unterschiedlich, doch für alle Spieler ist es wichtig, mental fit zu sein und konzentriert zu bleiben. Denn das Spiel ist schnell und ein Match wird oft erst in den letzten Sekunden entschieden.
Das war mein Eindruck vom Training:
Nach fünf Jahren Abstinenz auf dem Hallenboden wollte ich es also wieder wissen: Ich würde zu einem Handballtraining gehen. Ich bin gespannt ob ich schon alles verlernt habe und wie ich konditionell mithalten kann. Da ich in letzter Zeit ab und an Joggen war, hoffe ich, dass mir das heute weiterhelfen wird. Ich suchte mir online eine Mannschaft heraus, die passend klingt und in einer niedrigen Liga spielt, um dort einmal wieder reinzuschnuppern. Dann rief ich beim Trainer an und vereinbarte, beim nächsten Training am Dienstag vorbeizukommen um mitzumachen.
Am Dienstag kramte ich meine Handballschuhe heraus, die ich zum Glück noch aufgehoben habe, packte meine Sporttasche und mache mich auf den Weg zu der Turnhalle. Ich bin schon ein wenig nervös und hoffe, die anderen Frauen sind nett und mir nicht um zu viele Welten voraus. Aber mich erfasste auch etwas Vorfreude, denn endlich würde ich wieder Handball spielen. Nach einer freundlichen Vorstellungsrunde begann das Training und wir machten uns mit einem kleinen Basketballspiel warm. Die Bewegungsabläufe waren ungewohnt, denn im Gegensatz zum gleichmäßigen Tempo beim Joggen musste ich hier ständig sprinten oder stoppen. Aber ich kam ganz gut mit. Trauriger wurde es später beim Techniktraining, denn meine Armmuskulatur konnte nicht mit der der Mitspielerinnen mithalten und meine Würfe waren eher kläglich anzusehen. Und puh, die Bewegung kam mir früher nicht so anstrengend vor wie heute. Gegen Ende des Trainings machten wir ein kleines Übungsspiel, was mir am meisten Spaß machte. Zwar fiel ich leitungsmäßig schon gegen die Mitspielerinnen ab, aber ich hatte doch nicht so viel verlernt, wie zuvor befürchtet. Natürlich kannte ich die Spielzüge des Teams nicht, aber hier ging es mir auch gerade eher um den Fun-Faktor.
Nach dem Training plante die Mannschaft noch kurz das bevorstehende Spiel am Wochenende und ich wurde herzlich zum zugucken eingeladen. Lust hätte ich ja, aber da sah ich bereits das größte Problem auf mich zukommen, was ein Wiedereinstieg beim Handball mit sich bringen würde. Die Verpflichtung das Team zu unterstützen und die Wochenenden nach dem Zeitplan der Spiele zu planen.
Am nächsten Tag nach dem Training kam dann das böse Erwachen. Was für ein Muskelkater in meinen Schultern und in meinem Wurfarm! Der ungewohnte Bewegungsablauf fordert seinen Tribut… Ich war kaum in der Lage einen Stift anzuheben, geschweige denn etwas Schwereres. Also ja, ich merke auf jeden Fall das ich mich sportlich gut betätigt habe.
Meine Empfehlung zum Abnehmen mit Handball
Natürlich ist es etwas ganz anderes, ob man alleine bei McFit Gewichte heben geht, oder ob man ein Teil eines Teams wird. Eine Mannschaftssportart motiviert auf eine ganz andere Art und Weise, denn man knüpft soziale Kontakte zu seinen Mitspielern und daraus wird häufig mehr als nur ein Hobby. Teil eines Mannschaftssport-Teams zu sein bedeutet, Teil einer Gemeinschaft zu sein, was sehr motivierend wirken kann. Denn man trainiert nicht nur für sich, sondern für den Erfolg von allen. Doch genau an dieser Stelle muss man auch bereit sein Opfer zu bringen, denn die anderen sind auf einen angewiesen und wenn man mal keine Lust hat, kann man sie trotzdem nicht einfach hängen lassen. Bei einer Sportart wie Handball muss man mit Herz dabei sein und kann es nicht nur als Mittel zum Zweck für das Abnehmen sehen. Darüber hinaus wirkt es nicht so gezielt wie Krafttraining, da ein wohlgeformter Körper nicht das Hauptziel einer Handball Trainingseinheit ist. Aber natürlich kann man eine negative Energiebilanz (in Kombination mit gesunder Ernährung) erzielen und so abnehmen.
Das große Problem bei Mannschaftssportarten ist, dass es für Neueinsteiger sehr schwer werden kann. Leute, die die Sportart nicht von Kindesbeinen an spielen haben oft Probleme sich noch einzufinden. Die Mannschaften spielen oft schon seit Jahren in dieser Konstellation zusammen und es kann schwer sein, dort einen Platz für jemand Neues zu finden.
Aber man muss die Sportart ja nicht unbedingt leistungsorientiert ausüben. Vielleicht gibt es in der Nähe eine Möglichkeit Hobbymäßig Handball zu spielen, ohne am Punktespielen teilzunehmen, denn das kann eine gute Möglichkeit sein, um sich mit Spaß sportlich zu betätigen. Denn letztendlich ist es am wichtigsten, sich für eine Sportart zu entscheiden die einem Spaß macht, nur so bleibt man dran und geht gerne zum Training.
Und Spaß bringt Handball ohne Zweifel, wenn man auf Action steht. Vor allem an die Ex-Handballerinnen da draußen, kann ich nur sagen, habt keine Angst vor einem Wiedereinstieg, es macht immer noch Spaß.