Ernährungsirrtümer Teil 10 – Vitamine

Man kann sie nicht sehen und nicht schmecken – und doch sind Vitamine unverzichtbar für den menschlichen Körper. Schon der Name steht für die lebenswichtige Bedeutung der kleinen Helferchen, denn “vita” ist der lateinische Begriff für Leben.
Vitamine sind an vielen Stoffwechselreaktionen beteiligt und somit unentbehrlich für die Energiegewinnung und den Aufbau von Geweben. Desweiteren sorgen sie für gesunde Augen, ein starkes Immunsystem und sind gut für die Nerven.
Da unser Körper die meisten Vitamine nicht selbst herstellen kann, müssen wir sie durch unsere Nahrung aufnehmen, ausgenommen von Vitamin D und Vitamin K. Vitamin D entsteht im Organismus durch Sonnenlicht und Vitamin K wird von Bakterien im Darm gebildet. Häufig denkt man, dass Vitamine nur in Obst und Gemüse stecken, doch auch Milchprodukte, Fisch und Fleisch, Eier, Vollkornprodukte und Nüsse liefern die essenziellen Vitamine. Doch sind wir auf Vitamintabletten als Nahrungsergänzungsmittel angewiesen um nicht an einem Vitaminmangel zu leiden? Und kann man eigentlich auch zu viele Vitamine zu sich nehmen? Diese und weitere Fragen werden im 10. Teil der Ernährungsirrtümer beantwortet.

1. Vitamintabletten sind eine gute Nahrungsergänzung

Vitamintabletten

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Eine Forsa-Umfrage besagt, dass jeder dritte Deutsche regelmäßig Vitamine oder Mineralstoffe als Nahrungsergänzung zu sich nimmt. In diesen Fällen wird für die kleinen zusätzlichen Helferchen durchschnittlich 300€ ausgegeben. Doch ist diese Investition wirklich sinnvoll und ist unser Körper auf die zusätzlichen Vitamine angewiesen? Viele denken, wir würden im Fastfood-Zeitalter zu wenig Vitamine zu uns nehmen, doch Vitamintabletten einzunehmen ist in der Regel nicht sinnvoll und kann unter Umständen sogar schädlich sein, vor allem bei fettlöslichen Vitaminen. In den meisten Fällen raten Mediziner von der Einnahme von Vitaminpillen ab, denn die Präparate können den Effekt einer gesunden Ernährung nicht verstärken oder gar ersetzen. Die Einnahme von hochdosierten Vitaminen hat laut Studien keinen positiven Nutzen und die überschüssigen, durch Tabletten aufgenommene Vitamine, werden außerdem vom Körper wieder ausgeschieden. Die Empfehlung, der wohl kein Mediziner widersprechen würde lautet demnach: Wer sich ausgewogen und gesund ernährt, braucht sich keine Gedanken um einen möglichen Vitaminmangel machen und kann auf die teuren Vitaminpillen ruhigen Gewissens verzichten. Die tatsächlich aufgenommene Vitaminmenge hängt jedoch von der Ernährungsweise des Einzelnen ab. Grundsätzlich werden täglich fünf Portionen Obst und Gemüse empfohlen um den Vitaminbedarf zu decken. Schwangere, stillende und rauchende Menschen und Jugendliche im Wachstum haben jedoch einen höheren Vitaminbedarf, was bei einer zusätzlichen ungesunden Ernährung durchaus zu einem Vitaminmangel führen kann. Ob Vitaminpräparate im Einzelfall sinnvoll sind, sollte demnach mit dem zuständigen Arzt oder Apotheker abgesprochen werden.

 

2. Vitamine werden durch Zucker zerstört

Viele essen Erdbeeren gerne gezuckert, doch raubt der Zucker den Früchten seine wertvollen Vitamine? Oft hört man von diesem Ernährungsirrtum, doch Zucker hat tatsächlich keinen Einfluss auf Vitamine. Der Süßmacher Haushaltszucker enthält jedoch lediglich leere Kalorien und keine Vitamine oder Mineralstoffe und sollte daher grundsätzlich in Maßen zu sich genommen werden.

 

3. Vitamine kann man nicht genug bekommen

Ist es gesund so viele Vitamine wie möglich zu sich zu nehmen oder kann man sogar von Vitaminen eine Überdosis bekommen? Je mehr, umso besser gilt in diesem Fall nicht. Experten halten die überhöhte Einnahme von Vitaminen für sinnlos, denn viele von den überschüssigen Vitaminen werden einfach wieder ausgeschieden. Mittlerweile häufen sich die Expertenmeinungen sogar, die vor einem übermäßigen Vitaminkonsum über lange Zeiträume warnen. Die Einnahme von hochkonzentrierten Vitaminen ist nicht unbedingt harmlos und die Folge können unangenehme gesundheitliche Nebeneffekte sein. Vor allem sollte eine Überdosierung bei Beta-Karotin und den fettlöslichen Vitaminen A,D,E und K über einen langen Zeitraum vermieden werden. Diese können im Gegensatz zu den wasserlöslichen Vitaminen, wie beispielsweise Vitamin C, nicht über den Urin ausgeschieden werden. Selbstverständlich möchten wir an dieser Stelle noch einmal darauf hinweisen, dass Vitamine in normalen Maßen wichtig für den Körper und das Immunsystem sind und Gesundheitsprobleme sich nur bei sehr hohen Dosen einstellen können. Über die tägliche Ernährung kann man kaum zu viele Vitamine zu sich nehmen.

 

Hier gibt es weitere Ernährungsirrtümer:

Teil 1: Ernährungsirrtümer – Gemüse

Teil 2: Ernährungsirrtümer – Schokolade

Teil 3: Ernährungsirrtümer – Fett

Teil 4: Ernährungsirrtümer – Abnehmen

Teil 5: Ernährungsirrtümer – Getränke

Teil 6: Ernährungsirrtümer – Zucker und Süßstoff

Teil 7: Ernährungsirrtümer – Ernährung und Krankheiten

Teil 8: Ernährungsirrtümer – Obst

Teil 9: Ernährungsirrtümer – Mahlzeiten

Teil 11: Ernährungsirrtümer – Salz

Teil 12: Ernährungsirrtümer – Brot

Teil 13: Ernährungsirrtümer – Fleisch