Viele Frauen haben schon mal versucht abzunehmen, haben dafür Diäten getestet, Kalorien berechnet und gezählt, sich Ernährungstipps geholt und gewundert, warum der Körper sich so hartnäckig gegen das Abnehmen wehrt.
Die Antwort ist so simpel wie unerfreulich: Der Körper wurde schlicht und einfach so programmiert, dass er Fett für Notzeiten einlagert. Und dann kursieren auch noch zahlreiche Ernährungsirrtümer und Halbwahrheiten herum, sodass man am Ende gar nicht mehr weiß wie man gesund Gewicht verlieren kann. Hungern macht schlank, spätes Essen macht dick und Fett schadet der Gesundheit – Wer ist noch nicht auf die Ernährungsirrtümer reingefallen? Ob in Büchern, im Alltag oder durch Experten (oder solche, die es gerne wären), überall werden sie verbreitet, dabei sind viele Tipps zum Thema gesunde Ernährung und Abnehmen fragwürdig oder sogar falsch. Doch werden sie oft genug wiederholt setzen sie sich trotzdem in unseren Köpfen fest. Was genau darf man nun glauben? Fit Femme sieht in der Wochenserie über Ernährungsirrtümer genau hin und nimmt die verschiedensten Themenbereiche unter die Lupe. Wir sorgen dafür, dass ihr dauerhaft schlank bleibt, ohne Fehlinformationen abnehmen könnt und nicht in die Ernährungsfalle tappt!
Im ersten Teil der Wochenserie über Ernährungsirrtümer setzt sich Fit Femme mit den zahlreichen Mythen über Gemüse auseinander. Muss man Gemüse vor dem Verzehr waschen und wie sollte man es am besten zubereiten, ohne die wichtigen Nährstoffe verlieren? Diese und andere wichtige Fragen werden in den folgenden Ernährungsirrtümern aufgeklärt.
1. Gemüse (und Obst) waschen ist sinnlos
Hier handelt es sich schlichtweg um ein Irrtum, denn das Obst und Gemüse, dass wir verzehren wollen hat unter Umständen schon einiges durchgemacht: Der Einsatz von Pestiziden und Schadstoffen, Bakterien, Fäkalkeime, Schimmelpilze, Sand und Erde und durch welche Hände die Frucht bereits gegangen ist möchte man am liebsten gar nicht erst wissen. Alles sollte vor dem Verzehr gründlich gewaschen werden. Dabei stellte sich heraus, dass das Abwaschen mit warmen Wasser deutlich mehr Bakterien entfernt als mit kalten Wasser. Am wirkungsvollsten jedoch ist es, das Obst und Gemüse kurz und kräftig unter warmen Wasser abzurubbeln. Selbstverständlich sind die Früchte danach nicht keimfrei, jedoch sind die Mengen der Keime für einen gesunden Menschen unschädlich.
2. Rohes Gemüse ist gesünder als gekochtes
Falsch! Ein Nachteil von rohem Gemüse ist, dass es schwerer verdaulich ist. Dies kann Blähungen zu Folge haben. Manche Lebensmittel sind roh besonders gesund, andere jedoch können dem Körper sogar schaden. Beispielsweise sind in Hülsenfrüchten wie Linsen oder Kichererbsen giftige Bestandteile enthalten, die erst durch Kochen unschädlich gemacht werden. Doch Gemüse wird nicht nur gekocht um Gifte auszuschalten, auch Salmonellen lassen sich dadurch beseitigen. Eine Studie zeigte, dass wertvolle Inhaltsstoffe von rohem Gemüse beim Kochen nicht zwangsläufig verloren gehen – im Gegenteil: Einige Nährstoffe, wie das in Möhren und Tomaten enthaltene Beta-Carotin, kann der Körper sogar erst aufnehmen, wenn das Gemüse gekocht wurde. Auch Kartoffelstärke wird nach dem Kochen erst richtig nahrhaft und Zucchini und Brokkoli verlieren beim Kochen die wertvollen Nährstoffe nicht. Das Erhitzen von Gemüse hat aber auch nicht nur Vorteile. Durchaus gehen hier und da einige Nährstoffe verloren, die dem Organismus nützen. Geht einfach allen Ernährungsirrtümern aus dem Weg und gart das Gemüse, das ist am gesündesten. Auf diese Art und Weise bleiben die meisten Nährstoffe erhalten.
3. Peperoni stärken die Verdauung
Auch hier handelt es sich um eine Ernährungsfalle. Eine Peperoni ist eine Paprika und sie gehört somit zur Familie der Nachtschattengewächse. Die Schärfe der Peperoni wird durch den Stoff Capsaicin ausgelöst. Wie alle scharfen Lebensmittel reizt auch die Peperoni die Magen- und Darmschleimhaut, was zu Verdauungsproblemen führen kann.
4. Frisches Gemüse ist gesünder als tiefgekühltes
Falsch! Was den Vitamingehalt betrifft hat Tiefkühlgemüse ganz klar die Nase vorn! Das Gemüse wird meist direkt nach der Ernte gefroren und licht- und luftdichte verpackt, wodurch mehr Vitamine erhalten bleiben, als wenn es bereits mehrere Tage im Supermarktregal oder zu Hause in der Küche lagerte. Tiefgekühlte Bohnen beispielsweise, die ein Jahr gefroren gelagert wurden, hatten einen Vitamin C-Gehalt von 80 Prozent. Die im Kühlschrank aufbewahrten Bohnen hingegen, hatten bereits nach wenigen Tagen einen Vitamin C-Verlust von über 60 Prozent. Demnach hört nicht auf die Ernährungsirrtümer und greift ruhig mal in die Tiefkühltruhe!
5. Karotten sind gut für die Augen
Mit dieser Aussage versuchen Eltern seit Generationen ihre Kinder zum Verzehr von Mohrrüben zu bewegen. Wenn dieser Ernährungsmythos stimmen würde, müsste das Rezept zur Vermeidung von Brillen heißen, nur noch Karotten zu verschlingen. Doch dies tun Brillenträger mit gutem Grund nicht. Gegen Sehschwächen wie Weit- oder Kurzsichtigkeit können Karotten leider nichts ausrichten. Jedoch enthalten Möhren reichlich Beta-Carotin, eine Vorstufe von Vitamin A. Dies wird zum Aufbau des Sehpurpurs benötigt, der für den Durchblick bei Dunkelheit sorgt. Somit werden die Zellen in der Retina, die für das Hell-Dunkel-Sehen zuständig sind, beeinflusst und das Dämmerungssehen wird bei einem Mangel von Vitamin A durchaus beeinträchtigt. Bei rohem Gemüse kann der Körper jedoch das Beta-Carotin nur sehr schlecht aus den Pflanzenzellen herauslösen. Um dies zu erleichtern ist es nötig, die Karotten mit etwas Fett oder Öl zu versehen. Aber auch wenn man dies nicht tut, braucht man sich keine Sorgen machen, denn unsere Lebensmittel enthalten genügend Vitamin A, sodass wir vor der Nachtblindheit geschützt sind.
6. Kopfsalat besteht ja nur aus Wasser und enthält keine Vitamine
Auch diese Behauptung ist nicht richtig. Ein Kopfsalat besteht zwar zu mehr als 95 Prozent aus Wasser, dafür bestehen 100 Gramm aus 8 mg Vitamin C und je 0,06 mg Vitamin B1 und B2. Damit wird zwar lediglich ein kleiner Teil des Tagesbedarfs abgedeckt, aber gesund ist ein Kopfsalat trotzdem allemal und der gründe Salat leistet auf jeden Fall einen Beitrag zur Bedarfsdeckung der genannten Vitamine.
7. Angemachten Salat kann man nicht mehr essen
Falsch! Wurde der Salat mit Salz und anderen Gewürzen angemacht wird er nicht schlecht. Durch Osmose wird das Wasser aus den Blättern gezogen und der fehlende Innendruck macht die Blätter weich. Trotzdem ist der Salat noch zum Verzehr geeignet.
Hier gibt es weitere Ernährungsirrtümer:
Teil 2: Ernährungsirrtümer – Schokolade
Teil 3: Ernährungsirrtümer – Fett
Teil 4: Ernährungsirrtümer – Abnehmen
Teil 5: Ernährungsirrtümer – Getränke
Teil 6: Ernährungsirrtümer – Zucker und Süßstoff
Teil 7: Ernährungsirrtümer – Ernährung und Krankheiten
Teil 8: Ernährungsirrtümer – Obst
Teil 9: Ernährungsirrtümer – Mahlzeiten
Teil 10: Ernährungsirrtümer – Vitamine
Teil 11: Ernährungsirrtümer – Salz
Teil 12: Ernährungsirrtümer – Brot
Teil 13: Ernährungsirrtümer – Fleisch