Das Thema Abnehmen ist in der heutigen Gesellschaft allgegenwärtig. Wer möchte nicht schlank sein wie ein Star ohne ein Opfer des lästigen Jojo-Effekts zu werden? Die meisten Arten des Abnehmens schaden dem Körper mehr, als sie ihm gut tun und langfristig wirkungsvoll sind. Doch wie viel sollte man nun pro Woche abnehmen? Oder sollte man doch lieber gleich gar nichts mehr essen um möglichst schnell und effektiv sein Ziel zu erreichen? Diese und weitere Fragen, die uns schon immer beschäftigten werden in diesem Teil der Wochenserie über Ernährungsirrtümer aufgeklärt.
1. Ohne Ehrgeiz wird das nichts – Mindestens vier Kilo weniger pro Woche ist Pflicht!
Irrtum! Ein gewisses Maß an Ehrgeiz ist zwar gut, zu viel davon ist beim Abnehmen jedoch kontraproduktiv. Rasches Abnehmen ist nur in den wenigsten Fällen wirklich gesund und lässt den Körper dauerhaft schlank bleiben. Hinter den Methoden mit denen man in Rekordzeit die lästigen Pfunde verliert stecken oft Risiken für die Gesundheit, die über lange Zeiträume durchaus auch gefährlich werden können. Experten halten eine Gewichtsabnahme von etwa fünf Prozent im Jahr realistisch, was bei einem Gewicht von 80 Kilogramm gerade mal 5 Kilogramm entspricht. Und Studien beweisen es: Wer sehr schnell viel abnimmt kann sein neues Wohlfühlgewicht in der Regel nicht lange halten und wird Opfer des “Jojo-Effekts”. Die meisten Diäterfolge sind bereits nach einem Jahr wieder verschwunden. Am gesündesten und bewährt erwies es sich die Essgewohnheiten langfristig umzustellen, sich gesund zu ernähren und den Lebensstil an mehr Bewegung und Fitness anzupassen.
2. Hungern macht Schlank
Auf keinen Fall! Viele wollen kurzfristig viele Kilogramm abnehmen und greifen dabei zur strengsten Methode: Hungern. Doch das kann sogar durchaus gefährlich werden. Mal abgesehen vom ständigen Hungergefühl, Krämpfen im Magen, Kreislaufproblemen und Gedanken die sich rund um das Thema Essen drehen, herrscht beim Hungern die Gefahr an Magersucht zu erkranken. Gesund ist wirklich etwas anderes! Der Körper benötigt aus dem Essen Energie für den Tag, wenn er diese nicht bekommt nimmt er sich zwangsweise die Stoffe aus den Muskeln und baut zunächst Muskelmasse ab. Eine weitere Methode des Körpers auf das Hungern zu reagieren ist das Einsparen von Fett. Durch den Nahrungsmangel wird dem Körper signalisiert, dass Notzeiten herrschen und vor lauter “Hungersnot” speichert er mehr Fettzellen ab als zuvor. Der Körper möchte schließlich möglichst lange das Überleben sichern und fährt dafür den Stoffwechsel und die Fettverbrennung auf Sparflamme herunter. Der dadurch ausbleibende Erfolg sorgt früher oder später dafür, dass man die Diät abbricht und einem Jojo-Effekt ausgesetzt ist. Übrigens muss man pro Kilogramm Körperfett das verschwinden soll ca. 7000 – 9000 Kalorien einsparen. Daher ist es besser durch eine langfristige Ernährungsumstellung auf gesundes Essen einfach dauerhaft weniger Kalorien zu sich zu nehmen.
3. Light-Produkte machen schlank
Darauf kann man sich leider ganz und gar nicht verlassen! Warum wird dann trotz des Light-Booms unsere Gesellschaft eher dicker als dünner? Light-Produkte sind zwar eine gute Verkaufsidee für die Nahrungsmittelindustrie und auf den ersten Blick scheinen sie eine gute Alternative zu sein, dennoch sollte man lieber genau hinsehen. Diese Produkte suggerieren, dass man beim Verzehr nicht verzichten muss und das ohne Hemmungen geschlemmt werden kann und verleiten einen somit dazu, mehr davon zu essen als nötig. Eine besonders große Falle sind fettreduzierte Produkte. Fehlt das Fett, muss das Produkt mit Zucker schmackhaft gemacht werden – Und dies ist der eigentliche Dickmacher!
4. Kohlenhydrate erschweren das Abnehmen
Falsch, so radikal wie es viele Hollywood-Stars tun sollte man sich nicht von Kohlenhydraten trennen. Es ist wichtig sich in Maßen von “guten” Kohlenhydraten zu ernähren, die man beispielsweise in Kartoffeln, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Reis und Gemüse findet, denn Kohlenhydrate sind ein wichtiger Energiespender für den Körper. Sie sorgen dafür, dass man fit genug ist um Sport zu treiben und sich im Job konzentrieren zu können. Außerdem machen sie satt, halten den Heißhunger im Zaun und fördern die Verdauung. Trotzdem gilt: Wer sein Gewicht reduzieren möchte, sollte die Menge an Kohlenhydraten im Auge behalten und diese eher in kleineren Portionen genießen.
5. Mit 1.000 Kalorien am Tag nimmt man ab
Wer schon einmal die Brigitte gelesen hat, glaubt das nur mit dem Verzehr von 1.000 Kalorien pro Tag die Kilos schwinden. Dies ist auf Dauer leider weniger zufriedenstellend, sowohl für die Seele als auch für den Körper. Denn dieser schaltet auf Sparflamme und zieht sich von nun an die Energie aus der Muskelmasse. Sobald dann wieder normal gegessen wird sind alle Kilos umso schneller wieder drauf! Wer genau wissen möchte wie viele Kalorien er essen darf ohne zuzunehmen, kann seinen persönlichen Tagesbedarf ganz einfach ausrechnen.
6. FdH hilft beim Abnehmen
Friss die Hälfte (kurz: FdH) bezeichnet eine Form der Kalorienrestriktion. Dabei wird lediglich die Menge der Ernährung um 50% reduziert, die Anzahl der Mahlzeiten bleibt jedoch gleich.
Doch Vorsicht! Wer an seinen täglichen Speisen wie Schokomüsli, Currywurst mit Pommes, Pudding, Chips und Bier nichts ändern möchte, wird hier wenig Erfolg haben und kann durchaus seiner Gesundheit schaden. Denn durch das Verkleinern der Portionen bekommt der Körper von den so schon wenigen gesunden Nährstoffen noch weniger als zuvor und es können Mangelerscheinungen auftreten. Außerdem können unerwünschte Stoffe nach wie vor im Übermaß zugeführt werden. Ein weiterer Nachteil von FdH ist, dass meistens nicht bekannt ist, wie viel von der Nahrung man sonst genau zu sich nimmt, was die 50% davon nahezu unbestimmbar macht. Dies lässt uns dazu neigen lässt, sich selbst zu betrügen und doch mehr auf den Teller zu tun. Am besten ist und bleibt es immer noch sich mit gesundem Essen zu ernähren – Da purzeln die Pfunde auch ohne FdH!
7. Zum Abnehmen muss ich meine Essgewohnheiten radikal umstellen
Und genau das wird in den meisten Fällen nicht hinhauen. Je radikaler man eine Diät durchführt umso größer ist die Gefahr abzubrechen und einen Rückfall zu bekommen. Vor allem die Umstellung der Ernährung auf einseitiges Essen, wie zum Beispiel eine Kohlsuppendiät, birgt ein hohes Risiko. Eine langfristige Ernährungsumstellung auf gesundes Essen ist nur zu empfehlen, jedoch sollte stets darauf geachtet werden nicht zu einseitig zu essen, sich trotzdem mal etwas zu gönnen um das Rückfallrisiko zu reduzieren und das Ganze nicht zu radikal vorzunehmen.
8. Abnehmen durch bestimmte Lebensmittel
Kiwi, Papaya, Ananas oder Grapefruit machen schlank – Wie oft hören wir von anderen Lebensmitteln die das ultimative Schlankheitsmittel sein sollen? Dabei werden Lebensmittel als wahre Fettverbrenner angepriesen und angeblich wissenschaftliche Tests als Beweismittel für die Wirksamkeit herangezogen. Doch hier ist es wie bei allen Eiweißen: Die Säure und Verdauungsenzyme spalten die sogenannten “Fatburner-Stoffe” bereits im Magen auf und können so gar keinen Einfluss auf das Fettgewebe haben. Demnach gibt es bisher keinen Nachweis dafür, dass bestimmte Lebensmittel die Fettreserven schmelzen lassen.
9. Schlankheitsmittel helfen beim Abnehmen
Viele die schon zahlreiche Arten der Diät probiert haben greifen aus Verzweiflung zu Schlankheitsmitteln und zahlen somit viel Geld in der Hoffnung damit endlich abzunehmen. Am beliebtesten sind dabei die sogenannten “Fatburner”, dicht gefolgt von Appetitzüglern, Entwässerungs- und Abführmitteln, an die man durch das Internet immer leichter herankommt. Doch oft ist es das viele Geld einfach nicht wert und der Anwender klagt über erhebliche Nebenwirkungen. Diese können unter anderem von Schlaflosigkeit, bis hin zu Schweißausbrüchen, Niedergeschlagenheit und Kreislaufproblemen führen. In Italien und den USA sind sogar Todesfälle bekannt. Also verzichten Sie auf die Mittelchen, sparen Sie das Geld und versuchen Sie es mit einer ausgewogenen und gesunden Ernährung ohne Ihrem Körper damit zu schaden!
Hier sind weitere Tipps zum Abnehmen!
Hier gibt es weitere Ernährungsirrtümer:
Teil 1: Ernährungsirrtümer – Gemüse
Teil 2: Ernährungsirrtümer – Schokolade
Teil 3: Ernährungsirrtümer – Fett
Teil 5: Ernährungsirrtümer – Getränke
Teil 6: Ernährungsirrtümer – Zucker und Süßstoff
Teil 7: Ernährungsirrtümer – Ernährung und Krankheiten
Teil 8: Ernährungsirrtümer – Obst
Teil 9: Ernährungsirrtümer – Mahlzeiten
Teil 10: Ernährungsirrtümer – Vitamine
Teil 11: Ernährungsirrtümer – Salz
Teil 12: Ernährungsirrtümer – Brot
Teil 12: Ernährungsirrtümer – Brot
Teil 13: Ernährungsirrtümer – Fleisch