Wie der Name es bereits verrät, wird bei der Rohkost ausschließlich rohes, ungekochtes Essen verzehrt. Doch was bleibt dann abgesehen von traurigen Salatblättern überhaupt noch übrig? Fit Femme informiert über eine Ernährung mit der Rohkost-Diät und hat einen Ernährungsplan mit leckeren Mahlzeiten zusammengestellt.
Ernährung mit der Rohkost-Diät
Rohkost-Diät zielt auf Menschen ab, die entweder kurzzeitig abnehmen möchten oder denen rohe pflanzliche Lebensmittel einfach besser schmecken. Somit ist sie besonders für Vegetarier oder Veganer geeignet, denn bei der Rohkostdiät ernährt man sich von ungekochten, überwiegend pflanzlichen Lebensmitteln. Hört sich ganz einfach an, doch das war es noch lange nicht:
Es wird empfohlen sich von mindestens 80 Prozent pflanzlichen Nahrungsmitteln zu ernähren, die nicht über 46 Grad erhitzt werden dürfen, denn Kochen entziehe Nahrungsmitteln wichtige Vitamine und Pflanzenstoffe. Dabei wird zu einem Gesamt-Rohkostkonsum von anderthalb Kilogramm am Tag geraten. Wer die Rohkost-Diät probieren möchte, muss von nun an alles was gekocht, gebacken, pasteurisiert oder industriell verarbeitet ist vom Ernährungsplan streichen. Demnach ist während der Rohkost-Diät Schluss mit Pommes und Schnitzel und sogar alltägliche Lebensmittel wie Brot, Reis und Nudeln sind tabu. Da stärkereiche Lebensmittel ohne Kochen oft ungenießbar und ungesund sind muss währen der Rohkost-Diät auch auf beispielsweise Kartoffeln verzichtet werden. Auch tierische Lebensmittel wie Eier, Fisch oder Fleisch dürfen nicht auf dem Teller landen und Getreide sollte nur in geringen Mengen verzehrt werden. Da bleibt nicht viel übrig, richtig? Bei der Rohkostdiät kommen also statt Milchprodukte, Kaffee oder Pasta von nun an mehrmals täglich Salate, Nüsse, Obst und Gemüse auf den Tisch. Doch auch hier gibt es Einschränkungen: Bananen und Weintrauben dürfen beispielsweise durch den hohen Fruchtzuckergehalt nur in Maßen gegessen werden. Dennoch bieten zum Beispiel Bananen und Avocados Kohlenhydrate und sollen demnach schon gegessen werden. Um den Organismus mit notwendigen Nährstoffen zu versorgen dienen beispielsweise Nüsse als Fettlieferant und Blattgemüse wie Spinat, Grünkohl oder Rosenkohl als Lieferant für essenzielle Aminosäuren. Die Rohkost-Diät hört sich zunächst mal einseitig an, doch auch ohne Hitze können leckere Mahlzeiten zubereitet werden. Das waren eine Menge Regeln und nun fallen dir kaum noch Lebensmittel und Mahlzeiten ein, die man noch essen darf? Dafür haben wir einen Ernährungsplan für die Rohkost-Diät aufgestellt, der bei der Ernährung mit der Rohkost-Diät helfen soll.
So könnte ein Ernährungsplan bei der Rohkost-Diät aussehen:
– Tag 1 –
Frühstück | Mittagessen | Abendessen | Snack |
Smothie (aus Pfirsich, Kiwi, Honig und etwas Wasser) | Champignon-Rohkost (Pilze in Scheiben geschnitten, mit Zitronensaft beträufeln und Salz, Zucker und Paprika abschmecken, auf gewaschener Kresse servieren) | kalte Gemüsesuppe (aus Paprika, Gemüsezwiebeln,Gurke und frischen Kräutern) | Nüsse |
– Tag 2 –
Frühstück | Mittagessen | Abendessen | Snack |
Obstsalat mit Äpfeln, Birnen, Banane und Weintrauben | Gemüsesalat (mit Gemüse Ihrer Wahl, Öl und einem Spritzer Zitrone als Dressing) | Gefüllte Paprika (Paprika mit Avocado, Brokkoli und Leinsamen füllen) | Trockenobst |
– Tag 3 –
Frühstück | Mittagessen | Abendessen | Snack |
Frucht-Smoothie (aus Melone, Birne und Banane gesüßt mit Agaven-Dicksaft) | Tomate-Avocado Salat (Avocado in Scheiben geschnitten ersetzt Mozarella dazu Tomatenscheiben, Basilikum und Olivenöl) Banane | Nüsse |
– Tag 4 –
Frühstück | Mittagessen | Abendessen | Snack |
Smothie (aus Banane, Kiwi, Erdbeere, Honig und etwas Wasser) | Tomatensalat (mit Tomaten, Avocado-Würfeln, Essig und Olivenöl) | Gemüse Spieße und Guacamole (aus Sonnenblumenkernen und Avocado mit dem Mixer zubereitet) | Trockenobst |
– Tag 5 –
Frühstück | Mittagessen | Abendessen | Snack |
Tropic-Smoothie oder -Salat (mit Papaya, Mango oder Ananas) | Spinatsalat (Spinatblätter, Gurke, Zwiebeln, Tomaten, Salz und Pfeffer, etwas Olivenöl) | Apfel-Möhren Salat (Äpfel und Möhren geraspelt, dazu Dressing aus 2 Teelöffel Dickmilch oder Kefir mit einem Spritzer Zitrone und etwas Zimt und Zucker) | Studentenfutter |
Ziele der Rohkost-Diät
Hauptziel der Rohkostdiät ist selbstverständlich der Gewichtsverlust. Rohkost ist kalorienarm, vitamin- und ballaststoffreich und sorgt für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl. So mancher Vertreter der Rohkostdiät behauptet, dass bei der Rohkost-Diät der Kalorienverbrauch des Körpers durch den langwierigen Verdauungsprozess höher sei als dem Körper Energie in Form von Kalorien zugeführt wird, weshalb die Fettreserven schnell schmelzen sollen. So mancher Mann soll während der Diät bereits innerhalb von einem Monat 10 Kilogramm abgenommen haben, Frauen sogar bis zu 12 Kilogramm. Befürworter schwärmen außerdem von der vitaminreichen und fettarmen Ernährungsweise und der entschlackenden Wirkung der Rohkost-Diät. Doch was steckt wirklich dahinter? Wie gut ist die Rohkost-Diät wirklich?
Bewertung der Rohkost-Diät
Die vitaminreiche Ernährungsweise während der Rohkost-Diät ist auf jeden Fall positiv zu werten. Durch den Verzehr ungekochter Nahrungsmittel ist der Vitamingehalt sehr hoch und die Diät wirkt zunächst entwässernd und entschlackend und ist gut für den Cholesterinspiegel. Das ballaststoffreiche Essen hält relativ lange satt, wodurch das Hungergefühl bei der Rohkost-Diät eher selten aufkommt. Vor allem für Kochmuffel ist die Diät sehr gut geeignet, denn das zeitaufwändige Kochen entfällt, was diese Diätform recht alltagstauglich macht. Auch lästiges Kalorienzählen ist unnötig. Die Rohkost-Diät fördert ein langes Kauverhalten, wodurch man langsamer und bewusster isst. Ernährt man sich ausschließlich von Rohkost ist ein relativ schneller Gewichtsverlust so gut wie sicher, doch dies ist nicht unbedingt die gesündeste Art abzunehmen.
Das unüberlegte und langfristige Durchführen der Rohkost-Diät kann durchaus Gesundheitliche folgen haben, wenn man es nicht richtig macht. Da das Nahrungsmittelspektrum stark eingeschränkt ist, ist es schwierig einen Ernährungsplan aufzustellen, der alle für den Organismus wichtigen Nährstoffe enthält. Zwar kann man für den Körper wichtige Stoffe wie beispielsweise Fette, Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralien und Proteine in pflanzlichen Lebensmitteln finden, doch setzt man sich nicht mit den Bedürfnissen seines Körpers und den pflanzlichen Lebensmitteln auseinander, ist die Gefahr, dass der Körper nicht all das bekommt was er für ein gesundes und starkes Immunsystem benötigt und an Nährstoffmangel erleidet, groß. Während der Rohkost-Diät kommt in der Regel auch der Kohlenhydrat- und Eiweißverzehr zu kurz. Isst man die falschen Nahrungsmittel ungekocht, ist die Gefahr von Keimen aus Fleisch oder Fisch gegeben. Außerdem können viele Ballaststoffe zu Durchfall führen und Völlegefühl und Blähungen verursachen. Gleichzeitig ist die empfohlene Rohkostmenge pro Tag von anderthalb Kilogramm schwer zu schaffen. Ist man sportlich sehr aktiv kann es sein, dass der Kalorienbedarf des Körpers langfristig nicht gedeckt wird. Durch den absoluten Verzicht, auch auf die kleinsten Sünden, ist die Heißhunger- und Jojo-Effekt-Gefahr auf süßes und deftiges Essen relativ groß.
Rohkost in Kombination mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung ist eine gute Idee, eine reine Rohkost-Diät ist jedoch auf Dauer nicht empfehlenswert.
Hier gibt es weitere Diäten im Test:
Teil 1: Weight Watchers Online
Teil 2: Low Carb Diät
Teil 3: Friss die Hälfte
Teil 4: Schlank im Schlaf
Teil 5: BRIGITTE Diät
Teil 6: Atkins-Diät
Teil 7: Glyx-Diät
Teil 8: Hollywood-Diät
Teil 9: Formula-Diät
Teil 10: Dukan-Diät
Teil 11: Nulldiät
Teil 12: Kohlsuppendiät
Teil 13: Detlef D! Soost Diät
Teil 14: Almased
Teil 15: Trennkost-Diät
Teil 16: Size Zero Diät
Teil 18: Paleo-Diät