Diäten im Test – Teil 11: Nulldiät

Die Nulldiät bezeichnet man auch als totales Fasten. Obwohl es Formen des Fastens gibt, die vom Prinzip her auf die gleiche Art und Weise funktionieren, ist die Nulldiät nicht mit dem Fasten gleichzusetzen, da sich die Ziele zwischen der Nulldiät und dem Fasten unterscheiden. Ziel der Null-Diät ist das Gewicht zu reduzieren, das Fasten hingegen strebt körperliche Regeneration an. Wie die Nulldiät funktioniert, was sich dabei im Körper abspielt und ob diese Form der Diät empfehlenswert ist erfahren Sie bei Diäten im Test Teil 11 über die Nulldiät.

 

Wie funktioniert die Nulldiät?

leerer Teller

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Das Prinzip ist schnell erklärt, denn bei der Nulldiät ist der Name Programm: Es kommen tatsächlich null Kalorien auf den Tisch, denn über einen Zeitraum hinweg wird keine feste Nahrung zu sich genommen. Das Einzige womit man den Hunger stillen darf sind kalorienfreie Getränke wie Wasser, ungesüßte Tees und Kaffee. Um eine optimale Ausscheidung der Stoffwechselprodukte zu gewährleisten, wird die Menge der Getränke auf drei bis vier Liter pro Tag gesteigert. Unter Umständen gehören auch Nahrungsergänzungsmittel auf die spärliche Speisekarte, um den Körper mit Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen.

 

Wie lange hält der Körper einen Verzicht auf Nahrung durch?

In vielen Teilen der Erde sterben noch heute Menschen am Hungertod. Unser Körper braucht neben Flüssigkeit auch Nahrung, um daraus Energie zu gewinnen und zu funktionieren. Ein gesunder Mensch kann mindestens einen Monat ohne Nahrung überstehen. Bei einer ausreichenden Wasserversorgung und Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen ist es teilweise sogar möglich etwa zwei Monate zu überleben. Dies wird durch ein ausgefeiltes Überlebensprogramm unseres Körpers gewährleistet. Jedoch ist die Überlebensdauer von der Situation und dem Energieverbrauch abhängig und kann somit stark schwanken.

Was passiert im Körper während der Nulldiät?

Zu Beginn der Diät bekommt man ein starkes Hungergefühl, das mit der Zeit nachlässt, wenn sich der Körper darauf eingestellt hat. Zunächst reduziert der Körper hauptsächlich Wasser und anschließend Muskelmasse, als Folge der mangelhaften Eiweißzufuhr, bevor er die Fettreserven angeht. Die Muskelmasse wird in Kohlenhydrate umgewandelt, welche die lebenswichtigen Prozesse am Laufen halten soll. Nach etwa drei Tagen setzt dann der Hungerstoffwechsel ein, wie immer wenn man hungert. Durch die künstliche Hungersnot und durch die reduzierte Muskelmasse, nimmt der Grundumsatz und somit der Kalorienbedarf des Körpers ab. Erst nach mehreren Tagen bis Wochen beginnt der Körper Fett zu verbrennen.
 

Bewertung der Nulldiät

halbe Banane

Da sich die Vorteile bei dieser Diät im Vergleich zu anderen Diät-Konzepten in Grenzen halten, sind sie schnell und einfach zu nennen: Durch die fehlende Nahrungsaufnahme benötigt man keine Diätpläne oder aufwändige Vorbereitungen für beispielsweise Kochen und Einkaufen. Unter Umständen kann ein Verzicht auf feste Nahrung spirituell eine interessante Erfahrung sein und das Gespür für Essen und Trinken schärfen. Aus diesen wenigen Gründen kann man der Diät gerade so mit einer halbe Banane auszeichnen.

Zunächst einmal ist es jedoch schwer die Nulldiät überhaupt durchzuhalten. Wenn der Hunger kommt wird es schon schwierig auf feste Nahrung zu verzichten und sich lediglich von Flüssigkeiten zu ernähren, vor allem da im Alltag oft viele verlockende Situationen entstehen. Gesundheitlich ist die Nulldiät höchst bedenklich und wer sie doch durchhält, kann möglicherweise schlimme Überraschungen erleben. Durch die fehlende Nahrungsaufnahme werden höchstwahrscheinlich Beschwerden wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, körperliche Schwäche oder Konzentrationsschwäche auftreten. Ohne die Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen wird es bald zu Mangelerscheinungen kommen. Bei einem langfristigen Nahrungsverzicht kann es außerdem zu Herz-Kreislauf-Problemen, Gallenkoliken, Störungen im Mineral- und Flüssigkeitshaushalt und Gicht kommen. Wie bereits erklärt wurde, reduziert sich während der Nulldiät die Muskelmasse des Körpers, was zu einem geringeren Grundumsatz führt, da sich der Grundumsatz größtenteils nach der Muskelmasse richtet. Der verlangsamte Stoffwechsel hat zur Folge, dass man nach der Diät, bei einer normalen Ernährungsweise, höchstwahrscheinlich ein Opfer des Jo-Jo-Effekts und wieder zunehmen wird. Jedem, der die Nulldiät ausprobieren möchte, muss bewusst sein, dass der anfangs extrem starke Gewichtsverlust hauptsächlich durch die Reduzierung von Wasser und Muskeleiweiß im Körper zu begründen ist, da sich der Körper erst nach mehreren Tagen / Wochen auf die Fettverbrennung umstellt. Des Weiterem fehlt der sportliche Aspekt in der Diät komplett. Außerdem fehlt bei dieser Diät der Lerneffekt. Man hat nie gelernt die Ernährung langfristig auf eine gesunde und ausgewogene Ernährungsweise umzustellen.

Bestenfalls eignet sich diese Methode der Gewichtsreduktion für stark übergewichtige Menschen, die unter ärztlicher Kontrolle abnehmen möchten. Vor allem Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen, Diabetes oder einer Nierenfunktionsstörung ist von dieser Diät abzuraten. Möchten Sie gesund abnehmen, sollten Sie sich für eine andere Form der Diät entscheiden. Ohne ärztliche Betreuung sollte man auf jeden Fall die Finger von dieser Diät lassen!

 

Hier gibt es weitere Diäten im Test:

Teil 1: Weight Watchers Online

Teil 2: Low Carb Diät

Teil 3: Friss die Hälfte

Teil 4: Schlank im Schlaf

Teil 5: BRIGITTE Diät

Teil 6: Atkins-Diät

Teil 7: Glyx-Diät

Teil 8: Hollywood-Diät

Teil 9: Formula-Diät

Teil 10: Dukan-Diät

Teil 12: Kohlsuppendiät

Teil 13: Detlef D! Soost Diät

Teil 14: Almased

Teil 15: Trennkost-Diät

Teil 16: Size Zero Diät

Teil 17: Rohkost Diät

Teil 18: Paleo-Diät